Offizieller Link: WMC 2024 (rome2024.org)
Voller Vorfreude auf das bevorstehende Event starten die beiden Eddersheimer Bezirksklassespieler Sven Krennrich und Matthias Schmotz am Frankfurter Flughafen in ihr persönliches WM-Abenteuer.
Für beide Spieler ist es „das erste Mal“, dass sie bei einem internationalen Turnier an den Start gehen. Dazu muss man wissen, dass man sich für eine Senioren-WM nicht sportlich qualifizieren muss, man entrichtet die Teilnahmegebühr und schon kann man mitspielen.
Am Samstag bestritten die Beiden nur die Akkreditierung und inspizierten die Wettkampfstätte, das große Messegelände von Rom in der Nähe des Flughafens.
Dann zurück zur Ferienwohnung in Fregene, einem schönen Küstenort, der überwiegend von italienischen Urlaubern besucht wird. Am Sonntag dann Training, um sich mit den Verhältnissen vor Ort vertraut zu machen.
Die Hallen waren zwar klimatisiert, aber die Luftfeuchtigkeit stieg im Laufe des Tages natürlich immer weiter an.
Neues Ziel war daher: überleben😅
Erste Kontakte wurden geknüpft, hier Sven mit einem der ältesten Teilnehmer, Hans, 91, aus Australien. Ein gebürtiger Deutscher, ausgewandert 1955 und immer noch topfit!
Im Einzel schaffte dieser es später bis ins Viertelfinale, im Doppel mit einem Schweizer Doppelpartner war sogar erst im Finale Endstation und er konnte eine Silbermedaille mit nach Down Under nehmen.
Und hier Matthias nach erster Trainingseinheit mit Salvatore, links, aus Italien und Peter aus Bochum rechts.
Peter ist einer der vielen Dauertäter, die immer wieder an Europa- und Weltmeisterschaften teilnimmt.
Am Abend dann noch eine weitere Trainingseinheit am noch schnell erstandenen WM-Tisch im Feriendomizil.
Nun zum Sportlichen:
Am nächsten Morgen um 9 Uhr durfte Matthias dann in der Ü55-Konkurrenz mit seiner Gruppe starten, die frühe Uhrzeit und die gute „Randlage“ des Gruppentischs waren sicher ein Vorteil.
Nach gehöriger Anfangsnervosität konnte er seine ersten beiden Gruppenspiele gewinnen und führte auch im letzten Spiel mit 2:1 Sätzen, bevor ihm der „alte Schwede“ ihm doch noch seine Grenzen aufzeigte und mit zweimal 11:3 das Spiel noch für sich entschied.
Matthias war damit für die erste KO-Runde qualifiziert.
Von links nach rechts Schiedsrichterin, Matthias, Pascal, Magnus und Joe.
Schlechtere Verhältnisse hatte dann am Montagabend Sven, der neben der hohen Luftfeuchtigkeit auch noch mit einem Tisch in der Hallenmitte zurechtkommen musste – da ist dann schon einiger „Durchgangsverkehr“ auszuhalten.
Einem ersten, relativ klaren 3:0 gegen den Franzosen, folgten dann leider zwei 0:3 Niederlagen gegen den Slowaken und den Tschechen, bei denen allerdings die Sätze doch recht knapp ausgingen.
Für Sven ging es damit in die Trostrunde.
Einem „ungeschriebenem Gesetz“ folgend tauschen die Spieler vor den Begegnungen kleine Präsente aus. Die TSG-Spieler konnten (passend zu der Örtlichkeit und Temperatur) TSG-Badehandtücher und dazu noch einen Freundschaftswimpel überreichen.
An dieser Stelle soll auch noch einmal betont werden, dass wir überall – trotz allem sportlichem Einsatz der Aktiven – einen tollen freundschaftlichen Umgang aller Teilnehmer untereinander beobachten konnten.
Am Dienstag ging es dann mit der Doppelkonkurrenz weiter. Hier hatten die TSGler sich einiges vorgenommen, konnten Sie in der Rückrunde der Meisterschaft mit einer 7:1-Bilanz aufwarten und hatten gar bei den hessischen Seniorenmannschaftsmeisterschaften einen Sensationssieg landen können. Doch nach den ersten beiden Spielen war der (leicht realitätsfremde 😉) Traum nach zwei Niederlagen bereits ausgeträumt.
Zumindest das letzte Gruppenspiel konnten sie dann noch knapp für sich entscheiden, sodass auch dieser Tag noch einen versöhnlichen Abschluss nahm.
Am freien Mittwoch wurde dann bei eigentlich unerträglicher Hitze der Versuch Rom per Bus-Start-Stop zu erkunden frühzeitig abgebrochen, auch weil Matthias es geschafft hatte, sich bei Temperaturen um die 40 Grad eine Erkältung einzufangen.
Daher ist er zum Einzelwettbewerb am Donnerstag auch nicht angetreten.
Sven konnte seine erste Begegnung in der Trostrunde erfolgreich gestalten.
In der zweiten Trostrunde reichte es dann in einem umkämpften Spiel gegen den Slowaken (links im Bild) nicht zum Sieg und das Einzelturnier war für Sven damit auch beendet.
Am Freitag durfte man dann in der Trostrunde des Doppelwettbewerbs antreten.
In der ersten Runde hatte man es mit Franzosen zu tun. Nach einem schwachen Start und 0:1 Satzrückstand konnte man die nächsten drei Sätze doch recht klar für sich entscheiden und in die nächste Runde einziehen.
Hier hatte man es dann zum zweiten Mal in diesem Turnier mit einem asiatischen Doppel zu tun. Nachdem man schon in der Gruppe gegen ein (quasi) indisches Doppel den Kürzeren gezogen hatte, wollte man nun zurückschlagen.
Leider musste man aber auch hier dem japanischen Doppel nach einem 9:11 im fünften Satz zum Sieg gratulieren.
Ein kurzes Fazit:
- sportlich gesehen war noch sehr viel Luft nach oben, aber man hat immerhin einige Spiele für sich entscheiden können.
- wir haben an dem größten Tischtennis-Event aller Zeiten teilgenommen – 6.100 Spieler aus 110 Nationen an ca. 300 Tischen – und es hat viel Spaß gemacht.
- für die Leistung der älteren Teilnehmer – bei den Herren über 90 gingen immerhin noch 21 Teilnehmer an den Start – kann man nur großen Respekt empfinden.
- dank Matthias‘ Spürnase und den Empfehlungen unserer Vermieterin war es auch kulinarisch eine gelungene Reise
- die nächste WM findet im Mai/ Juni 2026 in Gangneung, Südkorea statt – sicherlich ein interessantes Ziel…